Das Projekt wurde ab dem 3. August von den Studenten der Technischen Hochschule Wroclaw und der niederländischen Technischen Universität in Delft durchgeführt. Das Hauptziel der Teilnehmer war es, eine Grundwohneinheit, sog. living unit für Familie oder Einzelperson zu entwerfen und zu bauen. Es könnte sich dabei um eine separate Konstruktion oder um eine Raumgruppe handeln, vorausgesetzt, sie würde den Bewohnern die Mindestexistenzbedingungen bieten.
Die Kursteilnehmer wurden mit einem überaus anspruchsvollen Problem konfrontiert. Sie sollten Objekte entwerfen, die man leicht transportieren kann und die für die Bewohner möglichst funktional und nützlich sind.
- „Solche Workshops sind die beste Gelegenheit, um wirklich etwas zu lernen. Die Studenten mussten vom Anfang bis Ende alles selbst gestalten, d.h. sich einen Konzept für den Schutzraum ausdenken, den Entwurf anfertigen und auf dessen Grundlage das Objekt bauen. Mehr noch, anschließend musste der Bau getestet werden, d.h. sie sollten darin übernachten. Das soll die beste Prüfung sein, vor allem bei schwierigeren Wetterbedingungen wie beim Regen. Dann wird sich herausstellen, ob ihr Entwurf tatsächlich funktionsfähig und sicher ist“- sagte Jerzy Łątka, Doktorand der Technischen Hochschule Wroclaw, Ideengeber und Mitveranstalter der Sommerschule der Architektur.
Jerzy Łątka fügte hinzu, dass der Kurs auch Gelegenheit zur Diskussion bietet, auf die gegenwärtigen Probleme aufmerksam macht. Und zwar nicht nur auf die Probleme der Flüchtlinge, sondern auch anderen Menschen, die von einem Tag auf den anderen obdachlos werden. Wegen des Krieges oder aller möglichen Katastrophen.
Die Schule dauert bis zum 20. August. Fertige Entwürfe können in der Halle in der ul. Kowalska besichtigt werden. Und im Oktober werden sie auf das Campus-Gelände der Technischen Hochschule Wroclaw gebracht. Die Workshops fanden unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kulturhauptstadt Wroclaw 2016 statt.
Über den Kurs wird ein spezieller Bericht erstellt, der auf verschiedenen Konferenzen vorgestellt wird – wahrscheinlich auf der nächsten Konferenz dieser Art in Tokio.