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Simcha – wie feiert man in Wroclaw den 18. Geburtstag

Das Festival der Jüdischen Kultur Simcha ist in diesem Jahr den Juden aus Wroclaw und Niederschlesien gewidmet. Wir lernen nicht nur ihre Kultur kennen, sondern auch ihren Beitrag in die Entwicklung der Stadt. Zum Programm gehören Workshops, Vorträge, Treffen, Konzerte der ausländischen und polnischen Musiker und Filmvorführungen.

Simcha gehört zu den drei größten Festivals der jüdischen Kultur in Polen. Dieses Jahr wird das Festival volljährig.

- „Was macht ein Achtzehnjähriger an der Schwelle zum Erwachsenwerden? Er blickt enthusiastisch in die Zukunft, gleichzeitig aber beginnt er sich für die Vergangenheit zu interessieren, woher kommt er, wer seine Vorfahren waren. Wroclaw war ein Zentrum der reformatorischen, fortschrittlichen jüdischen Bewegung, dort befindet sich die älteste erhaltene jüdische Grabskulptur und dort entstand der Stadtteil der Toleranz“- bemerken die Veranstalter.

Jüdische Wurzel Wroclaws

Die Veranstalter von Simcha möchten die Einwohner Wroclaws auf eine außergewöhnliche Reise durch die Geschichte und Kultur des Judentums von Wroclaw einladen, durch die frühere und die von heute.

- „Wir werden dabei über die vergangenen und die ganz nahen Zeiten sprechen, über die Menschen, die vor Jahrhunderten gegangen sind wie auch über jene, denen wir beim Festival begegnen. Wir werden von Kantor David, von Abraham Geiger, von Jakub Rotbaum und Jerzy Kichler, von Mira Żelechower - Aleksiun und Bente Kahan sprechen. Wir werden Lieder hören, die der damalige Kantor Moritz Deutsch im 19. Jh. für seinen Chor an der Synagoge zum Weißen Storch komponierte“ - erzählt Stanisław Rybarczyk, der künstlerische Direktor von Simcha.

Im Programm des Festivals findet man zahlreiche Konzerte, Vorträge, Workshops, Veranstaltungen für Kinder und Begegnungen mit Kultur. Auf dem Platz vor der Synagoge wird außerdem ein jüdischer Markt veranstaltet, mit koscheren Produkten, Bio-Lebensmitteln und Kunsthandwerk.

Das feminine Jiddisch aus Schweden und der sefardische Balkan

Das Festival beginnt am Samstag, den 28. Mai mit der Klezmer-Hawdala, bei der die energiegeladene Rockband Klezmafour auftreten wird. Am Montag begeben wir uns auf die Reise durch den Mittelmeerraum mit der instrumentalen Band Legend of Kazimierz aus Kraków.

Beim feierlichen Galakonzert tritt zusammen mit dem Chor der Synagoge zum Weißen Storch unter der Leitung von Stanisław Rybarczyk der israelische Kantor Yoseph Schwarz auf und entführt das Publikum in die Welt der jüdischen liturgischen Musik.

Die schwedische Sängerin Louisa Lyne mit der Band DI YIDDISHE KAPELYE bietet dem Publikum einen femininen und subtilen Gesang in der jiddischen Sprache. Die Künstlerin beteiligte sich am Projekt "Frauen in der jiddischen Dichtung". Sie singt traditionelle Werke und eigenständige Kreationen.

Die Halbzeit von Simcha steht wiederum für ein Treffen mit der serbischen Band Shira U’tfila, die uns durch die Schlupfwinkel der musikalischen Traditionen des habsburgischen Imperiums führt, um die verlorengegangenen Klänge der sefardischen Juden des Balkans zu finden.

Das Simcha–Musicalstück des Musiktheaters Kujawsko-Pomorski Impresaryjny Teatr Muzyczny. Das Stück "Siostry Parry" (Barry Sisters) bekommen wir in Wroclaw zum ersten Mal zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Jazz – Swing-Erzählung über Träume, mit Liedern in polnischer, englischer und jiddischer Sprache, exzellenter Schauspielkunst und nachdenklicher Botschaft.

Workschops und Treffen mit Kultur

In diesem Jahr soll es auch an Workshops, Vorträgen und thematischen Treffen nicht fehlen. Geplant sind Workshops der Sprachen Jiddisch und Hebräisch , über Ladino - die Sprache der Juden aus dem Gebiet des heutigen Spaniens – bekommen wir einen Vortrag zu hören. Geplant sind Treffen mit Persönlichkeiten der jüdischen Kulturwelt von Wroclaw, historische Erörterungen über die Rolle der Juden bei der Entwicklung Breslaus und Wroclaws der Nachkriegszeit sowie über die Idee des offenen Dialogs, die zur Entstehung des Viertels der Vier Religionen von Wroclaw beigetragen hat.

Jerzy Kichler erzählt außerdem über die Skandale unter Weißem Storch, das heißt über die Raffinessen des früheren Alltagslebens innerhalb der Mauern der Synagoge, Vasco Kretschmann – über die jüdischen Sammlungsbestände Wroclaws und prof. Bożena Muszkalska über die Kantoren der Synagogen von Wroclaw.

Spezielle Treffen werden außerdem der Person von Jakub Rotbaum gewidmet, einem genialem Regisseur und Maler jüdischer Herkunft, der zusammen mit der Schauspielerin Ida Kamińska das Theaterleben in Wroclaw der Nachkriegszeit nachhaltig prägte.

Festessen und Tanz

Traditionsgemäß finden auch die außerordentlich populären Kochworkshops mit Malka Kafka statt, Restaurantbesitzerin und Moderatorin des Programms "Koszer Macher". Diesmal entführt uns Malka in die Welt der Kochkunst der deutschen Juden Yekke und wird dabei die kulinarischen Traditionen ihrer Großeltern in Erinnerung rufen. Wir kochen Kirschsuppe aus frischen Kirschen mit Sahne vom Land und hausgemachten kalten Klösschen, Pellkartoffeln mit Leinöl und Kwark, (Kartoffeln mit Kräutern, kaltgepressten Leinsamenöl und hausgemachtem Quark) sowie Königsberger Marzipan (Marzipankekse).

Im Innenhof der Synagoge finden täglich Tanzworkshops statt. Spätabends kann man eine Filmvorführung besuchen. Zu sehen gibt es Filme vom Internationalen Filmfestival Jüdische Motive und die Vorführung des Films "Kosher Friendly" von Benny Brunner und Joseph Rochlitz, gewidmet der Wiedergeburt der jüdischen Gesellschaft in Wroclaw.

Simcha für Kinder

Die Kinder entdecken die Magie der jüdischen Kultur mithilfe der Theaterspiele mit der jiddischen Sprache sowie Musik- und Tanzworkshops. Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals findet auch die Simcha-Akademie statt, die sich an Schüler der Gymnasien und Lyzeen Wroclaws richtet. Die Jugendlichen entdecken dabei zusammen mit ihren Betreuern die Geschichte des alten jüdischen Viertels, vor allem seines einst sehr stark schlagenden Herzens - der ul. Włodkowica, das Repertoire des alten jüdischen Theaters, das mit viel Mühe nach dem Krieg wiederaufgebaut wurde und die Geschichte der eigenen Familien, der jüdischen und nicht nur, die nach Wroclaw aus verschiedenen Gegenden Europas kamen. Das Ergebnis der gemeinsamen kreativen Arbeit soll in Form einer Fotoausstellung, eines Theaterstücks und kurzen Filmmaterials präsentiert werden.

Simcha endet wie jedes Jahr mit einem besinnlichen Akzent. Rabin David Besok leitet einen offenen Gottesdienst in der Synagoge und ein traditionelles Sabbat-Abendessen.

Ausführliche Informationen unter: www.simcha.art.pl oder www.facebook.com/festiwalsimcha

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