Das dreistockige Backsteingebäude in der ul. Kleczkowska 2 ist einen Teil der Geschichte von Panorama Racławicka (dem Panorama von Racławice). Am 18. Oktober in der Grundschule Prymasa Tysiąclecia Nr. 74 in Wroclaw wird eine Gedenktafel enthüllt, die an den Aufenthalt des Gemäldes von Jan Styka und Wojciech Kossak auf dem Schulgelände erinnern soll. Denn dort wurde das Panorama von Racławice zum ersten Mal in Wroclaw auseinandergelegt und den Restaurierungsarbeiten unterzogen.
Auf dem Foto: Restauratoren des Panoramas von Racławice in der Schule in der ul. Kleczkowska, Quelle: SP Nr. 74
- „Das Gemälde wurde in der Sporthalle aufbewahrt. Heute sind von dieser Halle keine Spuren mehr übrig geblieben, sie wurde abgerissen. Die Gedenktafel, die wir am 18. Oktober enthüllen werden, soll an diese Geschichte erinnern“ - sagt Katarzyna Kropidło, Direktorin der Schule SP Nr.74.
Das Panorama von Racławice – ein Monumentalwerk von Jan Styka und Wojciech Kossak (15 auf 114 m groß) feierte im Jahr 1894 seine Premiere. Nach Wroclaw wurde das Gemälde am 21. Juli 1946 gebracht. Die kommunistischen Machthaber haben alles Mögliche daran gesetzt, damit das Erinnerungsstück des Sieges der Polen über die Russen von der Öffentlichkeit nicht besichtigt wurde.
- „Für einen Tag blieb das Panorama von Racławice in einem Lager im Stadtteil Brochow, dann wurde es in das Militärlager in der ul. Poznańska gebracht. Von dort wurde das Gemälde im Juli 1949 in die Sporthalle der Schule in der ul. Kleczkowska verlegt. Dort wurden unter der Leitung von Prof. Wacław Szymborski die ersten Restaurierungsarbeiten der Leinwand durchgeführt“ - sagt Romuald Nowak, Leiter von Panorama Racławicka.
Panorama von Racławice, Tot. Tomasz Walków
Das Panorama wurde in der Schule in der ul. Kleczkowska bis März 1953 aufbewahrt. Später kam es für mehr als zehn Jahre in das Staatliche Museum, das zuerst den Namen „Schlesisches Museum“, dann Nationalmuseum erhielt. Der Rundbau wurde erst im Jahr 1985 eröffnet. Jedes Jahr wird das Panorama von ca. 300 Tsd. Touristen aus Polen und dem Ausland besucht. Bis 10. Oktober 2016 wurde das Gemälde von 9 Mio. 223 Tsd. 740 Besucher bewundert.
Schuljubiläen
In diesem Jahr feiert die Schule ihr 70jähriges Gründungsjubiläum, 15 Jahre der Benennung nach dem „Primas des Jahrtausends“ und 115jähiges Jubiläum der Erbauung des Schulgebäudes. Die Geschichte der Einrichtung begann mit der Eröffnung der Kletschkauer Schule im deutschen Breslau. Während des Kriegs befand sich dort ein Lazarett für deutsche Offiziere.
Grundschule Prymasa Tysiąclecia Nr. 74 in Wroclaw, Fot. Tomasz Walków
Nach dem Krieg änderte sich mehrfach die Nummerierung des Schulgebäudes – es war gleichzeitig die Schule Nr. "13" und "33", später "43", seit 1972 ist es die Nr. "74". – „Es gab zwar verschiedene Nummern, doch seit dem 1. September 1946 befindet sich hier ständig eine Grundschule. Heute sind wir, trotz des imposanten Gebäudes, eine kleine Schuleinrichtung, in der die Kinder im Vordergrund stehen. In den Klassen sind bis zu 18 Schülern“ - sagt Katarzyna Kropidło und fügt hinzu, dass es in den 80er Jahren eine der größten Grundschulen Wroclaws war, die von 1500 Kindern besucht wurde. In diesem Schuljahr sind es 300 Kinder. Die Schule bietet Sportklassen mit Profil Handball, sie setzt außerdem ihr eigenes Musikprogramm um.
Die Enthüllung der Tafel zur Erinnerung an die Aufbewahrung des Panoramas von Racławice im Schulgebäude findet am 18.10.2016 um 11 Uhr statt. Eingeladen sind u.a. Absolventen der Schule. Die Feier wird unter Mitarbeit der Tadeusz Kościuszko Höhere Offiziersschule der Landesstreitkräfte in Wroclaw veranstaltet.
