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Den Vier-Kuppel-Pavillon muss man unbedingt sehen [TOP 7]

Das neue Museum - Museum der Zeitgenössischen Kunst (Abteilung des Nationalmuseums in Wroclaw) wird am Samstag, 25. Juni im renovierten und umgebauten Vier-Kuppel-Pavillon offiziell eröffnet. Das nach Entwurf von Hans Poelzig errichtete Bauwerk wird sich erneut mit Ausstellungen befüllen. Das Museum wird ab dem 26. Juni für die Besucher geöffnet sein.

Noch vor Kurzem stand der Vier-Kuppel-Pavillon nach dem Auszug des Filmstudios Wroclawska Wytwórnia Filmowa dem Verfall überlassen. Das von vier Kuppeln bekrönte Bauwerk entwarf der bekannte deutsche Architekt Hans Poelzig, der u.a. Entwürfe für das Große Theater in Berlin oder den Wasserturm und die Markthalle in Poznan lieferte. Der Bau des Pavillons erfolgte in den Jahren 1912-1913. Vom Anfang an sollte das Gebäude den Ausstellungszwecken dienen - 1913 wurde dort eine historische Ausstellung anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Sieges über Napoleon gezeigt.

2015 wurde die zweijährige Renovierung des Pavillons abgeschlossen. - "Wir haben einen der schönsten musealen Räume dem Zustand der Trägheit, des Nichtseins und der extremen Verwüstung entrissen“ - sagte Piotr Oszczanowski, Direktor des Nationalmuseums Wroclaw nach dem Ende der Renovierungsarbeiten.

Die Renovierung des Vier-Kuppel-Pavillons kostete über 84 Millionen 727 Tsd. PLN. Über 52 Millionen davon wurden als Zuschuss vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung bewilligt, rund 31 Millionen stammen aus dem Budget der Selbstverwaltung der Woiwodschaft Niederschlesien. Die Eigenmittel des Museums lagen bei rund 600 Tsd. PLN. Den Museumsmitarbeitern stehen nun 6,5 Tsd. qm Ausstellungsfläche zur Verfügung. Die Dauerausstellung der "Sammlung der polnischen Kunst der 2. Hälfte des 20. und des 21. Jh." soll aus den sog. Pfeilern des Nationalmuseums Wroclaw bestehen – aus Werken von Jan Lebenstein, Alina Szapocznikow, Władysław Hasior und Magdalena Abakanowicz. Zu sehen bekommt man auch Installationen von Józef Szajna, Grafiken von Józef Gielniak, Józef Panek, Radierungen von Jan Lebenstein und Werke von Marek Oberlander, Andrzej Wróblewski, Mieczysław Berman, Zdzisław Beksiński oder Jerzy Lewczyński. Das Nationalmuseum in Wroclaw besitzt eine der landesweit größten Sammlungen der polnischen Kunst der Gegenwart, deren Geschichte bis in die 60er Jahre des 20. Jh. zurückreicht. Sie umfasst 20 Tsd. Exponate, die alle Bereiche der künstlerischen Aktivitäten vertreten – Malerei, Skulptur, unterschiedliche räumliche Formen und Installationen, Videoaufzeichnungen, Grafik, Fotografie, Dokumentation der Performanceaktivitäten.

- „Es wird eine lebendige Ausstellung sein, die sich sequenziell ändert, so wie sich die zeitgenössische Kunst ändert“ - erklärte Barbara Banaś, Direktorin des Museums für Zeitgenössische Kunst.

Was darf man auf keinen Fall versäumen? Welche Werke muss man unbedingt sehen? Die Museumsmitarbeiter empfehlen:

TOP 7 des Museums für Zeitgenössische Kunst in Wroclaw

1. "Menschenmenge" 1994, Magdalena Abakanowicz

Vervielfältigte menschliche Figuren, kopflos, vereinfacht, die geduldig auf zusammengestellten Beinen ausharren, gehören zu den bekanntesten Werken von Magdalena Abakanowicz. Ihre Oberfläche ist ungleichmäßig und roh, das Innere hohl und leer. Da sie über keine Köpfe verfügen, sind sie ihrer Identität beraubt, verfügen über kein Mitspracherecht. Sie sind wiederholbar, identisch, anonym, unpersönlich. Es ist eine Reflexion über die Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft. Die Künstlerin sagte in einem Interview: "Wenn ich den Menschen analysiere, analysiere ich im Grunde genommen mich selbst (...) Meine Formen sind wie die einzelnen Häute, von denen ich mich befreie und mit denen ich die einzelnen Etappen meines Weges markiere. Jedes Mal sind sie so eng mit mir verbunden und ich bin mit ihnen verbunden, dass wir ohne einander gar nicht existieren können. Ich wache über ihre Existenz ".

2. "Portrait von Michał Choromański", 1930 Stanisław Ignacy Witkiewicz

Choromański – Schriftsteller und Autor des in der Zwischenkriegszeit populären Romans "Eifersucht und Medizin" ist auf diesem Portrait ist kaum erkennbar. Witkacy fertigte als Besitzer einer Portraitfirma zwei Arten von Bildnissen an – solche, die er beim vollen Bewusstsein malte und jene, die unter Einfluss von Drogen entstanden. Choromańskis Bildnis gehört der zweiten Kategorie an. Dafür sprechen die kontrastreichen Zusammenstellungen der Farben und die Deformierung der Gesichtsformen des Portraitierten, die mittels verflochtener Linien erzeugt wurden. Der Maler betonte die markantesten Gesichtszüge des Modells – die Adlernase, den großen Mund und die ausdrucksvollen Augen.

3. "Atequam rumpatur", 1973 Zbigniew Makowski

Makowski gilt als Klassiker des polnischen Überrealismus. Seine Bilder gestaltet er aus Zeichen und Symbolformen. Man findet dort Kugeln, Pyramiden, Treppen, Häuser, Schlüssel, Leiter, Zahlen, Buchstaben, Flammen oder Korallen, die im Raum schweben. "Atequam rumpatur" hat die Form einer Landschaft mit der traditionellen Perspektive, doch zwischen den darin enthaltenen Gegenständen besteht kein logischer Zusammenhang. Die Komposition hat den Charakter einer surrealistischen Vision. Der Titel des Werks knüpft an ein Bibelzitat aus dem Buch Ekklesiastes oder Kohelet: "bevor der silberne Schnur zerrissen und die goldene Schale zerschlagen werden". Dieses Fragment der Bibel bildet eine Art philosophisches Traktat über die Vergänglichkeit.

4."Berg P - N", 1987 Józef Hałas

Das Gemälde von Hałas wird zu einem intellektuellen Konstrukt, in dem sich ein bestimmtes Naturelement in ein abstraktes Zeichen verwandelt. Der "Berg P - N" bildet eine seit Jahren entwickelte "Synthese der Landschaft", die Krönung der Suche innerhalb der Landschaftsmalerei. Es gibt hier kein Naturstudium, stattdessen die reine Idee, ein Gegenstand der Kontemplation.

5. "Akt", 1972 Jerzy Nowosielski

Der Aufenthalt im Kloster des hl. Johannes des Täufers bei Lemberg, wo er die Kunst der Ikonenmalerei und ihre Geschichte studierte, prägte nachhaltig die malerischen Visionen von Nowosielski. Seine Bilder sind ein Versuch, die Ästhetik der christlich orthodoxen sakralen Malerei in die zeitgenössische Kunst zu übertragen. Im "Akt" verwandelt sich der Frauenkörper in ein Zeichen, in einen Rahmen, in dem ein abstrakter Hintergrund eingeschlossen wurde.

6. "Dritte Schicht", 1984 Edward Dwurnik

In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts erlangte Dwurnik Popularität durch die sozial-moralische Thematik seiner Werke. Die "Dritte Schicht" gehört zu einem Zyklus, der den Arbeitern gewidmet ist. Das in blau-grau-schwarzer Farbgebung gehaltene Bild zeigt eine Menschenmenge, die bei Tageseinbruch die Fabrik verlässt. Über den Köpfen der Arbeiter erscheinen weiße Streifen. Unabhängig von der Interpretation der Szene verfügt das Werk über einen Dokumentationscharakter, indem es Einblick in das Leben der Arbeiterschicht der Volksrepublik Polen gewährt.

7. "Emballage II Regenschirm und menschliche Figur ", 1967 Tadeusz Kantor

Kantor verwendete Regenschirme in seinen Happenings und Theaterstücken. Sie hielten auch Einzug in seine Assemblages und Emballages - überdimensionale Kompositionen auf Leinwand, in die er gebrauchte und kaputte Gegenstände integrierte. Wir sehen eine menschliche Figur, scheinbar versteckt unter einem Regenschirm – der hier als Schutzsymbol fungiert. Der Regenschirm, ein "Gegenstand des niederen Ranges", wurde hier durch die Kunst nobilitiert – verpackt und im Gemälde versteckt.

Beschreibungen der Werke dank der freundlichen Genehmigung des Nationalmuseums auf der Grundlage der Publikation "Przewodnik sztuka współczesna. Muzeum Narodowe we Wroclawiu" (Führer durch die zeitgenössische Kunst, Nationalmuseum in Wroclaw), Red. Iwona Gołaj, Wroclaw 2012

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